Vom Start-up zum Grown-up: Warum die Branche mutige Neudenker braucht

von Kai Weist | 18. Juni 2025

Die Bau- und Immobilienbranche steht an einem Wendepunkt. Während sich die Anforderungen an Planung, Bau und Betrieb rapide verändern, wirkt vieles im Alltag noch wie aus einem anderen Jahrzehnt: analoge Prozesse, starre Strukturen, zögerliche Digitalisierung. Genau in diesem Spannungsfeld haben wir mit BIM GLW unseren Weg begonnen – als Start-up mit einer Vision, aber ohne Landkarte.

Heute blicken wir zurück auf eine Reise, die uns verändert hat. Von der ersten Idee bis zur etablierten Organisation war es ein Weg voller Mut, Rückschläge, Fortschritt und Überzeugung. In diesem Beitrag erzählen wir, warum Gründen in der Bauwelt besonders herausfordernd ist, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen – und warum es jetzt mehr denn je mutige Neudenker braucht, die bereit sind, alte Pfade zu verlassen.

Der Anfang: Vision, Mut und der Sprung ins Ungewisse

Als wir die BIM GLW gegründet haben, war unsere Welt eine andere als heute. Wir standen am Anfang eines Weges, der nicht klar ausgeleuchtet war – aber wir hatten eine starke Überzeugung im Gepäck: Dass das Bauwesen digitaler, effizienter und transparenter werden muss. Unser Start-up war nicht nur ein Unternehmen, sondern eine Haltung: Wir wollten Bestehendes hinterfragen, neue Wege denken – und auch neue Wege gehen.

Der Anfang war geprägt von Aufbruchsstimmung. Gleichzeitig war es ein Sprung ins Ungewisse. Mitten in einem komplexen und konservativen Umfeld wagten wir es, mit digitalen Methoden Prozesse neu zu denken. Unser Fokus lag auf Building Information Modeling (BIM) – und zwar nicht als Buzzword, sondern als echtes Werkzeug zur Veränderung. Wir wollten zeigen, dass digitale Transformation nicht nur ein IT-Projekt ist, sondern ein kultureller Wandel, der mutige Köpfe und praxisnahe Umsetzung braucht. Wir wussten: Digitalisierung muss nicht kompliziert sein, sie muss nur richtig eingesetzt werden.

Doch Begeisterung allein reicht nicht aus. Der Alltag eines Start-ups bringt Herausforderungen mit sich, die man von außen oft unterschätzt. Finanzierungsrunden, Kundenakquise, der Aufbau funktionierender Strukturen – all das braucht nicht nur Leidenschaft, sondern auch Resilienz. Es braucht die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen unter Unsicherheiten zu treffen und dabei nie die eigene Vision aus dem Blick zu verlieren. Rückschläge gehören zur Gründung ebenso wie Erfolgsmomente. Entscheidend ist, dranzubleiben – und jeden Tag weiterzulernen.

Der steinige Weg: Warum Gründen in Deutschland besonderen Mut erfordert

In einem Land wie Deutschland ein Unternehmen zu gründen, ist kein Selbstläufer. Obwohl viel über „Gründungsförderung“ und „Innovation“ gesprochen wird, erleben viele junge Unternehmer:innen eine andere Realität. Der Weg durch das bürokratische Dickicht ist lang und häufig frustrierend.
Wir selbst mussten unzählige Anträge stellen, Vorschriften verstehen, Formulare ausfüllen – nur um die ersten Schritte überhaupt gehen zu können. Statt mit innovativen Ideen zu begeistern, waren wir oft mit Paragrafen und Genehmigungsprozessen beschäftigt. Oft fühlte es sich an, als ob man nicht an der Idee scheitert, sondern an der Struktur. Förderprogramme gibt es viele – doch sie zu finden, zu verstehen und zu nutzen, gleicht einer Wissenschaft für sich.

Hinzu kommt: Gerade im Bauwesen treffen junge Gründer auf eine Branche, die traditionell funktioniert – und oft skeptisch auf Neues blickt. Der Innovationswille ist nicht immer spürbar. Es braucht also mehr als eine gute Idee. Es braucht den Mut, sich gegen Widerstände durchzusetzen, sich nicht entmutigen zu lassen – und auch bei Gegenwind seinen Kurs zu halten. Denn wer an Überzeugung festhält, wo andere abwinken, verändert nicht nur sein Projekt, sondern sein Mindset. Das macht Unternehmertum in Deutschland zu einer besonderen Herausforderung. Aber es macht es auch besonders wertvoll. Denn wer sich hier durchkämpft, bringt nicht nur Innovationsgeist mit – sondern auch das Durchhaltevermögen, das es für echte Transformation braucht. Und genau das braucht die Bau- und Immobilienbranche dringender denn je.

Vom Start-up zum Grown-up: Reife, Struktur und immer noch Hunger

Heute – einige Jahre nach unserer Gründung – verstehen wir uns nicht mehr als Start-up. Wir sind gewachsen, haben gelernt, reflektiert, uns strukturiert. Wir nennen uns „Grown-up“, nicht, weil wir „fertig“ sind, sondern weil wir Verantwortung übernommen haben: Für unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden und unsere Vision.

Was bedeutet das konkret? Wir haben klare Prozesse etabliert, verlässliche Projektstrukturen aufgebaut, unser Team erweitert. Dabei haben wir nicht nur intern professionalisiert, wir haben auch gelernt mit Komplexität souveräner umzugehen. Unsere Projekte sind größer geworden, unsere Kunden zahlreicher, aber unsere Leidenschaft ist geblieben. Denn das Feuer, das uns damals zur Gründung bewegt hat, brennt noch immer.

Wir wissen: Innovation darf nicht aufhören, nur weil ein Unternehmen wächst. Im Gegenteil. Reife Unternehmen haben die Verantwortung, weiter mutig zu bleiben. Sie dürfen nicht bequem werden, sondern müssen Räume schaffen – für Neues, für Experimente, für Querdenken. Struktur darf kein Käfig sein, sondern sollte ein Sprungbrett sein. Genau das tun wir bei BIM GLW. Wir sind nicht nur ein Dienstleister für BIM und digitales Projektmanagement: Wir verstehen uns als Impulsgeber, Wegbereiter und Möglichmacher.

Der Wandel zur etablierten Organisation bringt auch neue Rollen mit sich. Heute sind wir nicht nur Gestalter unserer eigenen Idee – wir sind auch Sparringspartner für junge Unternehmen, Mentoren für Talente, Impulsgeber für die Branche. Wir wissen, wie wertvoll Erfahrung ist – aber auch, wie erfrischend der Blick von außen zu sein. Und das ist vielleicht die schönste Entwicklung von allen.

Warum die Branche mutige Neudenker braucht – jetzt mehr denn je

Die Bau- und Immobilienbranche steht vor einem Umbruch. Klimakrise, Fachkräftemangel, Ressourcenknappheit und steigende Anforderungen an Transparenz und Effizienz zwingen uns zum Handeln. Es reicht nicht mehr, einfach „weiter so“ zu machen. Wir brauchen neue Denkansätze – und die kommen oft nicht aus den etablierten Strukturen, sondern von außen. Von denen, die unbefangen sind. Von denen, die Dinge hinterfragen. Von Start-ups, Quereinsteigern, Talenten mit Passion.

Was unsere Branche braucht, sind keine weiteren Tools – sondern Menschen mit Haltung. Menschen, die bereit sind, unbequeme Fragen zu stellen. Menschen, die sich nicht von Hierarchien beeindrucken lassen, sondern Wirkung erzielen wollen. Menschen, die mit Neugier statt mit Routine auf Probleme blicken. Solche Menschen verändern nicht nur Projekte – sie verändern Denkweisen und Arbeitskulturen.

Mutige Neudenker sind in der Lage, bestehende Silos aufzubrechen. Sie bringen frischen Wind, neue Perspektiven – und den Willen, auch gegen Widerstände anzutreten. Das ist unbequem. Aber es ist nötig. Denn der digitale Wandel in der Bauwelt kommt nicht von allein. Er braucht Antreiber. Und er braucht Netzwerke, die diese Menschen unterstützen, statt sie auszubremsen. Wir müssen Orte schaffen an denen Innovation nicht nur gewünscht, sondern aktiv durch Ressourcen, Zeit und Vertrauen gefördert wird.

Fazit: Gründen, verändern – und gemeinsam wachsen

Bei BIM GLW glauben wir an die Kraft von Ideen. Und wir sind überzeugt davon, dass jede Veränderung mit einem Gedanken beginnt – und dem Mut, ihn umzusetzen. Deshalb engagieren wir uns aktiv dafür, unternehmerischen Geist zu fördern. Wir nehmen Ideen ernst, auch wenn sie noch nicht ausgereift sind. Wir glauben an Menschen – nicht nur an Lebensläufe. Und wir wissen: Jeder Anfang ist schwer. Aber jeder Anfang lohnt sich.

Auch wir selbst haben oft gezweifelt, improvisiert und neu gedacht. Und genau das war unser größter Lerngewinn. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen – dann gehen Sie diesen Schritt. Sie werden zweifeln, Sie werden scheitern, Sie werden wachsen. Aber Sie werden etwas bewegen. Und das zählt. Unsere Branche braucht Menschen wie Sie – mit Ecken, Ideen und einem unkonventionellen Blick auf die Dinge. Denn Wandel braucht Menschen, die ihn vorleben.

Ganz gleich, ob Sie gerade ein Start-up gründen, in einem Konzern neue Wege suchen oder sich einfach für Innovation im Bauwesen interessieren: Wir laden Sie herzlich ein, mit uns in den Austausch zu treten. Wir teilen gerne unsere Erfahrungen, unser Netzwerk – und unsere Begeisterung für die Sache.

Denn am Ende geht es nicht nur um Technologie oder Geschäftsmodelle. Es geht um Haltung. Und um die Bereitschaft, Zukunft zu gestalten.

Sie haben selbst gegründet, spielen mit dem Gedanken oder möchten in Ihrer Organisation neue Wege gehen? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir teilen unsere Erfahrungen, vernetzen mutige Macher:innen – und gestalten gemeinsam die Zukunft der Branche.

Entdecken Sie unsere Referenzprojekte und erfahren Sie, wie unsere Zusammenarbeit konkrete Mehrwerte schafft – für alle Entscheidungsträger, die Bauprojekte digital, nachhaltig und effizient realisieren möchten.
Sie haben eigene Ideen oder Ansätze? Wir freuen uns über neue Partnerschaften.

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